Der Rohstoff Lithium ist wichtiger Bestandteil leistungsfähiger Akkus. Der weitere Ausbau der E-Mobilität wird die Nachfrage nach dem Leichtmetall weiter anfachen. Schon jetzt wird die globale Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien auf eine Gesamtleistung von 718 Gigawattstunden geschätzt - mehr als die Hälfte davon entfällt auf Elektrofahrzeuge. Bis zum Jahr 2030 soll sich die Nachfrage dem Beratungsunternehmen Roland Berger zufolge etwa vervierfachen.
Während in einem Handyakku etwa drei Gramm stecken, sind es im Laptop bereits 30 Gramm, aber im Standardakku für Elektroautos teilweise mehr als zehn Kilo. Wie unsere Infografik zeigt, könnte Bolivien mit den weltweit größten Vorkommen von etwa 21 Millionen Tonnen Lithium das neue Saudi-Arabien des E-Zeitalters sein. Bisher wird das meiste Lithium allerdings in Australien abgebaut, wo im vergangenen Jahr geschätzte 61.000 Tonnen aus der Erde geholt wurden, laut Berechnung des US Geological Surveys. Die Datengrundlage sind dabei Veröffentlichungen der Regierungen und der Lithium-Förderer - es gibt allerdings auch Länder wie die USA, die ihre Produktionsmengen aus strategischen Gründen nicht veröffentlichen.
Auch Deutschland besitzt beträchtliche Lithium-Reserven von etwa 3,2 Millionen Tonnen. Zu den südamerikanischen Größen, den USA, Australien und China sind diese zwar kein Vergleich, dennoch nutzt die Bunderepublik seine Reserven clever. Deutschland soll in Zukunft der wichtigste Standort für die europäische Batterieproduktion werden. Bis 2030 ist mit einer Zellproduktionskapazität von rund 405 Gigawattstunden geplant - kein anderes Land in Europa zeigt derartige Ambitionen.