Die Anzahl der seit 1996 gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland hat einen neuen Tiefststand erreicht. Knapp 94.600 Schwangerschaftsabbrüche wurden hierzulande im vergangenen Jahr vorgenommen - damit ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um etwa 5,4 Prozent gefallen, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.
Dabei waren die meisten Frauen zwischen 18 und 34 Jahren alt (70 Prozent), weitere 19 Prozent waren 35 bis 39 Jahre alt. Rund acht Prozent waren 40 Jahre und älter, die wenigsten (3 Prozent) waren unter 18 Jahren alt. 96 Prozent der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der Beratungsregel durchgeführt, vier Prozent hatten kriminologische Indikatoren.
Der größte Teil der Abbrüche (81 Prozent) erfolgte 2021 ambulant in gynäkologischen Praxen. 16 Prozent wurden ambulant im Krankenhaus durchgeführt. Mehr als die Hälfte der Eingriffe erfolgte mit der Absaugmethode (52 Prozent), 32 Prozent waren medikamentös.
Schwangerschaftsabbrüche sind in Deutschland nur unter bestimmten Bedingungen straffrei. Neben medizinischen oder kriminologischen Indikatoren kann der Eingriff auch innerhalb einer bestimmten Frist zu Beginn einer Schwangerschaft vorgenommen werden, wenn sich schwangere Frauen zuvor beraten lassen. Bis vor kurzem war es Ärztinnen und Ärzten nicht erlaubt, überhaupt darüber zu informieren, dass sie Schwangerschaftsabbrüche vornehmen.