Pro Kopf und Jahr werfen die Deutschen 55 kg Lebensmittel weg – knapp die Hälfte davon ist prinzipiell noch genieß- und verwertbar. Das geht aus dem Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hervor.
Den größten Anteil machen dabei frisches Obst und Gemüse aus, gefolgt von Gekochtem oder selbst Zubereitetem und Brot- und Backwaren, wie die Grafik von Statista zeigt. Die häufigsten Gründe für die Entsorgung der eigentlich noch genießbaren Lebensmittel sind Haltbarkeitsprobleme, also verdorbene oder schlecht gewordene oder optisch unappetitliche, nicht mehr schmackhafte Lebensmittel. Zweithäufigster Grund sind zu groß bemessene Portionen, gefolgt von einer falschen Mengenplanung beim Einkauf. Erst danach folgen mit sechs Prozent Produkte, deren Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist.
Nicht nur private Haushalte, sondern auch Restaurants und Supermärkte sortieren viele genießbare Lebensmittel aus, weil sie nicht mehr verkaufbar sind oder rechtlich nicht mehr verkauft werden dürfen. Da abgelaufene Lebensmittel auch nicht verschenkt werden dürfen, landen diese im Müll. Eine Vielzahl an jungen Menschen durchsucht daher nach Ladenschluss Müllcontainer um die Lebensmittel zu retten. Das sogenannte “containern” ist ein Streitthema; einige finden es durchaus positiv der Lebensmittelverschwendung entgegen zu wirken, andere sehen darin eine Verletzung der Besitzrechte. Das Bundesverfassungsgericht hat erst kürzlich eine Klage zweier Studentinnen zur Legalisierung des “containerns” abgewiesen und es für weiterhin illegal erklärt. Laut einer Civey-Umfrage sieht die Mehrheit der Befragten jedoch kein Problem im “containern” und denkt es sollte straffrei sein.