Bei der relativen Zahl der Todesfälle auf europäischen Autobahnen liegt Deutschland im europäischen Vergleich im Mittelfeld. Je 1.000 Kilometer Autobahnnetz kam es zu rund 24 Todesfällen. Das zeigt die Statista-Berechnung auf Basis von Daten der European Road Safety Observatory (ERSO). Belgien liegt mit rund 49 Toten an der Spitze der Länderauswahl, in Schweden gab es dagegen mit rund drei Toten die wenigsten Unfälle mit Todesfolge.
Wie die Grafik zeigt, lässt sich die Höhe der Todesraten nicht ausschließlich durch die Existenz oder die Höhe einer generellen Geschwindigkeitsbeschränkung erklären. Hierbei dürften weitere Faktoren wie zum Beispiel der Zustand der Straßen, die Verkehrsdichte, der Konsum von Alkohol und die geographischen Besonderheiten der einzelnen Länder eine Rolle spielen.
Allerdings kann man umgekehrt auch nicht sagen, dass ein Tempolimit keinen mindernden Einfluss auf die Todesfälle hat. Das zeigt diese Statista-Grafik auf Basis von einer Auswertung des Unfallatlas der statistischen Ämter des Bundes und der Länder durch das Nachrichtenportal Der Spiegel. Demnach gibt es je 1 Milliarde gefahrener Kilometer auf Autobahnabschnitten mit Tempolimit 0,95 Unfälle mit Todesfall. Auf Strecken ohne Tempolimit hingegen gibt es 1,67 Unfälle mit Todesfall – das sind rund 75 Prozent mehr als auf Strecken mit Tempolimit. Unbestritten ist außerdem, dass ein generelles Tempolimit die Emissionen von CO₂ und weiteren Schadstoffen verringern würde.
Auf rund 70 Prozent der Fahrbahnen auf Bundesautobahnen gilt kein Tempolimit. Auf rund einem Fünftel der Strecken gibt es eine statische Geschwindigkeitsbegrenzung, mehrheitlich ist hier Tempo 130 erlaubt. Die restlichen Fahrbahn-Abschnitte sind mit einer so genannten Verkehrsbeeinflussungsanlage ausgestattet. Hier wird auf der Mehrheit der Strecken (6,2 Prozent) bei guten Verkehrsbedingungen (günstige Witterung, kein erhöhtes Verkehrsaufkommen) kein Tempolimit angezeigt. Baustellenabschnitte sind nicht in die Erhebung eingeflossen.