Die Benzinpreise liegen derzeit weiter auf sehr hohem Niveau, nachdem sie in den ersten beiden Wochen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine in die Höhe geschossen sind. Die Folge: Arbeiter in Deutschland müssen etwas mehr als fünf Minuten für einen Liter Benzin arbeiten. Das zeigt die Statista-Berechnung auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamts und des Mineralölwirtschaftsverbands. Diese Marke wurde in den vergangenen 50 Jahren außerdem nur in vier weiteren Jahren überschritten. In den Jahren 2016, 2017 und 2020 lag die Arbeitszeit sogar jeweils deutlich unter drei Minuten.
Die Grafik zeigt allerdings auch, dass das Benzin in absoluten Preisen zwar immer teurer geworden ist, der zeitliche Arbeitsaufwand für den Kauf des Benzins jedoch längst nicht im selben Maße mit angestiegen ist. Dies liegt am kräftig gestiegenen Verdienstniveau, dass in den 1970er Jahren umgerechnet noch zwischen vier und sieben Euro lag - im Jahr 2022 liegt es dagegen bereits bei über 22 Euro. Der Benzinpreis gilt als Barometer für das Konsumklima in Deutschland. Hohe Spritpreise belasten die Verbraucher in Deutschland, sodass diesen weniger Geld für Konsumausgaben zur Verfügung steht.
Exemplarisch berechnet wurden die Arbeitsminuten am Beispiel von Fachkräften im produzierenden Gewerbe. Zu beachten ist, dass die Verdienstdaten nur bis zum April 2022 reichen, da noch keine aktuelleren Daten zu den Durchschnittsverdiensten beim Statistischen Bundesamt erhältlich sind. Der in der Grafik für das Jahr 2022 angegebene Benzinpreis stellt den bundesdeutschen Durchschnittswert für die Monate Januar bis November 2022 dar.