Nur knapp 40 Prozent der Studierenden schließen ihr Studium in der Regelstudienzeit ab
Gerade einmal 39,3 Prozent aller Studierenden, die 2012 ihren Abschluss in Deutschland gemacht haben, taten dies in der Regelstudienzeit. Dies hat das Statistisches Bundesamt bekannt gegeben. Das bedeutet, dass die Mehrheit der Studierenden mehr Zeit benötigt oder sich mehr Zeit nimmt, um Bachelor, Master oder andere Abschlüsse zu erlangen. Dies sagt nicht zwingend etwas darüber aus, ob die Umstellung auf das Bachelor- und Mastersytsem oder die von vielen Studentinnen und Studenten beklagte Verschulung des Studiums Vor- oder Nachteile bringt. Es zeigt aber, dass in vielen Fächern die Regelstudienzeit, die zum Beispiel für die Zahlung von Bafög eine Rolle spielt, eben nicht der Regelfall ist.
Wie häufig Studierende länger als die Regelstudienzeit benötigen, unterscheidet sich stark von Studiengang zu Studiengang. So beziffert das Statistsische Bundesamt den Wert für Studierende der Humanmedizin (ohne Zahnmedizin), die innerhalb der Regelstudienzeit abschließen auf 60,5 Prozent. Bei Germanistik etwa sind es hingegen nur 29,3 Prozent, in den Sportwissenschaften gar nur 23,9 Prozent. Auffällig ist, dass meist Lehramtsabschlüsse häufiger nicht innerhalb der Regelstudienzeit abgeschlossen werden und Fachrichtungen, in denen ein solcher möglich ist, dementsprechend einen geringeren durchschnittlichen Wert an Abschlüssen innerhalb der Regelstudienzeit aufweisen.
Allerdings: Viele Studierende überziehen die Regelstudienzeit nur geringfügig: Der Anteil der Studierenden, der sein Studium 2012 innerhalb der Regelstudienzeit plus maximal zwei weitere Semester abgeschlossen hat, liegt bei 77 Prozent.