Mindestlohn liegt in der EU stets unter der Niedriglohnschwelle
Als Niedriglöhne gelten laut Definition der OECD Löhne, die weniger als 66 Prozent des Medianlohnes entsprechen. Der Median-Lohn ist der Lohn, bei dem genau die Hälfte der Bevölkerung mehr und die andere Hälfte weniger verdient. In allen EU-Staaten, in denen 2012 ein Mindestlohn existierte, betrug dieser weniger als 66 Prozent des Medianlohnes, sprich ist als Niedriglohn zu klassifizieren.
Auch Deutschland würde in diesem Bereich liegen, hätte das Land 2012 bereits den geplanten Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde gehabt. Dies entspräche 51 Prozent des Medianlohns. In Frankreich ist der Mindestlohn relativ gesehen höher: Er entsprach 2012 62 Prozent des Medianlohns. In der Türkei betrug der Wert gar 73 Prozent und war damit oberhalb der Niedriglohnschwelle.