Die Höhe von Unternehmensschulden variiert nach Ländern stark. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Daten der Bank for International Settlements (BIS), die Top-Länder nach Anteil am weltweiten BIP auflistet. Besonders stark verschuldet sind demnach China und Frankreich. Auch in Japan liegt die Verschuldung von Unternehmen noch über 100 Prozent des BIP des jeweiligen Landes. Deutschland liegt mit rund 61 Prozent im unteren Mittelfeld. Die Werte stellen die Situation vor Corona dar – Experten rechnen mit einem deutlichen Anstieg im Jahr 2020, da der Kreditbedarf vieler Unternehmen durch die Corona-Krise steigen wird.
Der hohe Schuldenstand in Frankreich resultiert daraus, dass viele große Unternehmen aufgrund der aktuellen Niedrigzinsen viele Kredite aufnehmen. Medienberichten zufolge wurden sie teilweise zu höherer Verschuldung gezwungen, weil die Gewinnmargen längere Zeit wegen schwachen Wachstums sowie hoher Steuern und Sozialabgaben sanken.
Auch in China sind die Unternehmensschulden hoch, seit 2007 sind sie deutlich angestiegen. Angesichts des großen BIP-Wachstums erscheint diese Entwicklung umso bedrohlicher. Die sehr hohe Verschuldung engt den Handlungsspielraum der chinesischen Unternehmen in der gegenwärtigen Krise ein. Gleichwohl will Chinas Regierung Banken dazu verpflichten, Unternehmen noch mehr günstige Kredite zu vergeben – was zum einen deren Verschuldung weiter antreiben könnte und zum anderen den Bestand an Problemkrediten in den Büchern der Banken erhöhen könnte. Beobachter sehen daher die Stabilität des chinesischen Bankensystems in Gefahr.
In Schwellenländern wie Indien, Brasilien oder Indonesien sind die Unternehmensschulden auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau, sie haben in den letzten in den vergangenen Jahren laut Daten der BIS auch nicht signifikant zugenommen.