Deutschland emittierte während des Corona-Lockdowns bis zu 26 Prozent weniger Kohlenstoffdioxid im Vergleich zum Vorkrisenniveau. Laut einer Studie an der 13 internationale Klimaforscher beteiligt waren war der globale CO2-Ausstoß Ende April etwa 14 Prozent geringer - in Deutschland waren es sogar 16 Prozent. Den Experten zu Folge ist es die größte Verringerung der menschengemachten CO2-Emissionen seit 60 Jahren. Der globale Ausstoß allerdings ist in etwa so hoch wie der Durchschnitt des Jahres 2006.
Die Forscher gingen bei der Berechnung indirekt vor: Basis sind laufende Erhebungen zu Verkehrsaufkommen, Energieverbrauch und Industrieproduktion. Diese machen ungefähr 95 Prozent der Emissionen aus und werden durch Schätzungen der Effekte des Lockddowns anhand von Verhaltensänderungen und Luftverschmutzungsdaten ergänzt.
Mitautor der Studie Felix Creutzig vom Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change in Berlin betont jedoch, dass die globale Klimakrise durch die Corona-Pandemie nicht weniger ernst ist. Die Studie liefere aber Erkenntnisse wie extreme Verhaltensänderungen der Menschen auf CO2-Emissionen wirken.