Die Corona-App für Deutschland ist immer noch nicht fertig. Wie die Statista-Grafik auf Basis von Handelsblatt-Recherchen zeigt, sind andere Länder hier schon weiter: In 9 von 19 europäischen Ländern, die Apps zur Verfolgung von Infektionsketten entwickeln bzw. entwickelt haben, sind diese Apps bereits im Einsatz. Hierzu zählen u.a. Norwegen, Österreich und Polen. Mit Ausnahme der Türkei können die Apps in allen Ländern freiwillig durch die Nutzer installiert werden. Unterschiede gibt es bei der Datenspeicherung. In Norwegen etwa werden die Daten der Apps zentral gespeichert, in Österreich und Polen hingegen dezentral. In Deutschland sollen die Daten ebenfalls dezentral gespeichert werden. Dieser Ansatz wird von Google und Apple unterstützt. Ob man einer mit Corona infizierten Person nahegekommen ist, soll mittels Bluetooth-Technologie ermittelt werden.
Damit die App die Ausbreitung des Virus wirksam verlangsamen kann, müssen viele Menschen diese Anwendung auf ihrem Mobiltelefon installieren. Bis die App in Deutschland reibungslos auf allen Handys läuft, werden laut Einschätzung von Experten noch mehrere Monate vergehen. Möglicherweise wird sie im Winter voll einsatzbereit sein und die Ausbreitung einer zweiten Infektionswelle verhindern können.
Das Handelsblatt hat zu den App-Projekten der jeweiligen Länder weitere Informationen zusammengetragen, die Sie in der Print-Ausgabe vom 25.05. auf den Seiten 16 und 17 finden.