Jüngst hat US-Präsident Donald Trump verkündet, er wolle rund 12.000 in Deutschland stationierte US-Soldaten abziehen – das bedeutet eine Verringerung von etwa einem Drittel. Laut Department of Defense leben in Deutschland etwa 35.000 aktive US-Soldaten.
Wie die Statista-Grafik zeigt, besteht ein großer Teil des US-Militärpersonals aus Zivilisten beziehungsweise Personen, die im Militär arbeiten jedoch keine Soldaten im aktiven Dienst sind. Ein Abzug der Soldaten würde auch einen Abzug von viel Zivilpersonal und Familienangehörigen bedeuten. Ein enormer Aderlass würde auf deutsche Städte wie beispielsweise Ansbach, die US-Militärbasen beheimaten, zukommen.
Aus einem Bericht des deutschen Bundestages aus dem Jahr 2017 geht hervor, dass US-Militärstützpunkte einen erheblichen Beitrag zur lokalen Wirtschaft beisteuern. Allein die Kaiserslautern Military Community (KMC) mit der Air Force Basis Ramstein generiert jährliche Einnahmen von etwa zwei Milliarden US-Dollar. Militärpersonal, das außerhalb des Stützpunktes wohnt, gibt etwa 40 Prozent des monatlichen Gehalts für Wohnung und Lebensmittel aus. Der Wegfall dieser Wirtschaftserträge würde die betroffenen Regionen sichtlich schwächen.
Norbert Röttgen, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschuss nannte den Truppenabzug “bedauerlich” und er sehen “keinen objektiven Grund dafür”. Es bleibt abzuwarten, inwiefern ein solch großer Truppenabzug während der anhaltenden Corona-Pandemie logistisch zu bewältigen ist.