Am Freitag soll das Kohleausstiegsgesetz beschlossen werden. Bis zum Jahr 2038 will die Bundesregierung Strom ohne klimaschädliche Stein- und Braunkohle erzeugen. Die Kohlekonzerne sollen mit Milliardensummen entschädigt werden.
Der Energiesektor ist für den Großteil der Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich. Bei der Energiegewinnung aus Steinkohle und Braunkohle wird viel klimaschädliches CO2 freigesetzt. Wie die Statista-Grafik zeigt, ist allein das Braunkohlekraftwerk Neurath für 32,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2018 verantwortlich - das ist fast so viel wie der gesamte polnische Energiekonzern PGE im selben Jahr verursachte.
Umweltschützer begrüßen den Ausstieg aus der Kohle, kritisieren jedoch scharf die hohen Summen, die Kohlekonzernen zur Entschädigung gezahlt werden sollen. Insgesamt 4,35 Milliarden Euro sollen für die Stilllegung aller Kraftwerke an die beiden Unternehmen RWE und die Leag ausgezahlt werden, weitere Hunderte Millionen könnten für die Steinkohle dazukommen. Der Kohleausstieg sei "kein Freibrief für den ungehemmten Griff in die Staatskasse" sagte Felix Matthes, ehemaliges Mitglied der Kohlekommission.