Auch wenn sich die Geschwindigkeit des Rückgangs der in Kurzarbeit Beschäftigten in Deutschland verringert hat: Die Zahlen, vor allem im Handel und Gastgewerbe, sinken stetig. Im September waren nur noch knapp 610.000 Menschen in Kurzarbeit wie unsere Grafik zeigt.
Laut Schätzungen des ifo Instituts sind damit noch etwa 1,8 Prozent aller abhängig Beschäftigten von Kurzarbeitsregelungen betroffen. Während die Zahlen in fast allen Bereichen rückläufig sind, setzt die Industrie auf mehr Kurzarbeiter:innen als im Vormonat. Vor allem die Autoindustrie leidet noch immer unter Materialmangel, im September arbeiteten 34.000 Menschen statt der 26.000 im Vormonat mit reduzierten Stunden. Entsprechend rechnet die Branche bis zum Jahresende mit elf Millionen Autokäufen weniger im Vergleich zum Vorjahr.
Sollten die vereinfachten Zugangsregeln zur Kurzarbeit ursprünglich nur bis zum 30. September 2021 verlängert werden, hatte die Bundesregierung Mitte September beschlossen, den leichteren Zugang zu Förderungen bis Ende des Jahres zu ermöglichen. Beschäftigte erhalten 60 Prozent des Netto-Entgelts als Kurzarbeitergeld (Beschäftigte mit mindestens einem Kind: 67 Prozent). Ab dem 4. Bezugsmonat kann das Kurzarbeitergeld erhöht werden – vorausgesetzt, der Entgeltausfall beträgt im jeweiligen Monat mindestens 50 Prozent. Beschäftigte können Kurzarbeitergeld unter bestimmten Voraussetzungen bis zu 21 Monate lang erhalten.