Die Qualität der Kinderbetreuung hängt in Deutschland noch immer vom Wohnort ab. Je nach Bundesland ist der Personalschlüssel, also die Anzahl der Krippen-Kinder, die eine Fachkraft im Schnitt betreut, noch immer unterschiedlich hoch. Das zeigt eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung, die sich auf das Jahr 2019 bezieht.
Wie hoch der Personalschlüssel in Kitas idealerweise sein sollte, ist wissenschaftlich umstritten. Grundsätzlich gilt: Je weniger Kinder eine Fachkraft betreuen muss, desto besser kann sie individuell auf die Kinder eingehen. Laut Angaben der Bertelsmann Stiftung sollte bei Kleinkindern eine Relation von 1:3 vorliegen, um auch Phasen von Urlauben oder Krankheiten der ErzieherInnen auffangen zu können.
Am besten ist der Personalschlüssel der Studie zufolge in Bremen: Dort betreut eine Fachkraft im Schnitt 3,0 Krippen-Kinder. Auch in Baden-Württemberg (1:3,1) sind Kitas vergleichsweise gut aufgestellt. Die Stadtstaaten Hamburg (1:4,5) und Berlin (1:5,6) schneiden dagegen weniger gut ab, wobei dort je nach Kita große Unterschiede bestehen können. Schlusslicht beim Personalschlüssel bildet Mecklenburg-Vorpommern: Dort betreut eine Fachkraft im Schnitt sechs Krippen-Kinder, wie die Statista-Grafik zeigt. Der Personalschlüssel in westdeutschen Bundesländern (1:3,6) ist noch immer besser als der in den ostdeutschen Bundesländern (1:5,7).
Bei Personalmangel steige das Risiko einer niedrigeren Bildungsqualität, warnte Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann Stiftung. Beim Ausbau der Kinderbetreuung in Deutschland gibt es also noch immer viel zu tun.