Fast drei Viertel der Unternehmen wollen Praktikanten keinen Mindestlohn zahlen
Kaum ein Unternehmen will Praktikanten den Mindestlohn zahlen. Das zeigen Daten einer Befragung von Index. Demnach gaben 46 Prozent der befragten Firmen an, künftig keine Praktikanten einstellen zu wollen, die unter die neuen Regelungen fallen. Weitere 26 Prozent antworteten, dass sie auf Praktikanten ausweichen wollen, denen nicht der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro in der Stunde zusteht. Zusammen sind dies fast drei Viertel der Unternehmen, genauer: 72 Prozent.
Auch die übrigen wollen zum Teil bei den Praktikantenstellen einschnitte machen: So gaben 17 Prozent an, sie würden künftig weniger Praktikanten beschäftigten. Nur 11 Prozent der Firmen sagten, es werde aufgrund des neuen Gesetzes keine Änderungen bei ihnen geben.
Dabei sind Praktikanten der gleichen Befragung zufolge für viele Unternehmen wichtig. Auf die Frage, wie wichtig die Tätigkeiten der künftig vom Mindestlohn betroffenen Praktikanten für den Erfolg des Unternehmens seien, antworteten 35 Prozent, dass die Arbeit ohne sie deutlich schwieriger oder kaum bis gar nicht zu bewältigen sei. Dass die Arbeit kaum oder nicht zu bewältigen sei, gaben dabei sieben Prozent an. 44 Prozent sagten immerhin, dass die Arbeit ohne die entsprechenden Praktikanten etwas schwieriger zu bewältigen sei.
Für viele Unternehmen sind Praktikanten also offenbar nicht nur Personen, die ihre Kenntnisse über die Branche erweitern sollen, sondern bedeutende Arbeitskräfte. Den Daten zufolge jedoch nicht so bedeutend, dass sie ihnen 8,50 Euro in der Stunde wert sind.