Die neue Virus-Variante von SARS-CoV-2 mit Ursprung in Großbritannien breitet sich in Deutschland aus. Wie die Statista-Grafik auf Basis von Daten des Robert Koch Instituts zeigt, wurde die Mutation B.1.1.7 bis Ende Januar in 13 Bundesländern nachgewiesen. Der Anteil der Virusvariante ist laut RKI nach den bisher vorliegenden Daten in den letzten Wochen im Vergleich zum November/Dezember vergangenen Jahres gestiegen. Somit könne auf die „zunehmende Verbreitung dieser Variante geschlossen werden“.
Die Pandemie sei „noch lange nicht unter Kontrolle“, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler bei der Vorstellung der Zahlen am vergangenen Freitag. „Das Virus ist noch nicht müde, im Gegenteil, es hat gerade nochmal einen Boost bekommen“, erklärte er. Denn der Reproduktionsfaktor R liege für die Variante B.1.1.7 etwa 0,5 Punkte höher als für die bisher zirkulierenden Varianten. Das bedeutet, dass ein Infizierter im Schnitt mehr Menschen ansteckt als es beim älteren Coronavirus der Fall ist.
Zuletzt hat ein Fall von mehreren Infektionen in einem Alten- und Pflegeheim in Belm im Landkreis Osnabrück für Aufsehen gesorgt. Dort hat es trotz Impfung einen Ausbruch der britischen Corona-Variante gegeben. Bei 14 Senioren sei das Virus B.1.1.7. nachgewiesen worden - obwohl alle Bewohner am 25. Januar zum zweiten Mal geimpft worden seien, teilte der Landkreis mit. Bisher habe es Medienberichten zufolge nur asymptomatische oder leichte Verläufe der Erkrankung bei den Bewohnern gegeben, was eine positive Wirkung der Impfung sein könne. Laborstudien hatten bereits darauf hingedeutet, dass der BioNTech-Impfstoff auch gegen die britische Virus-Variante einen ausreichenden Schutz bietet. Für die Mutationen aus Südafrika und Brasilien dagegen ist die Studienlage Berichten zufolge bisher weniger gut.