Der deutsche Immobilienkonzern Vonovia steigert seine Mieteinnahmen 2021 um rund elf Prozent und erwirtschaftet somit rund 2,5 Milliarden Euro. Auch die Deutsche Wohnen (+0,8 %), LEG (+8,3 %) und TAG (+3,2 %) verzeichnen einen Anstieg der Mieterlöse.
Als Grund für das geringe Wachstum identifiziert die Deutsche Wohnen unter anderem den von Januar 2020 bis März 2021 anhaltenden Mietendeckel im Kernmarkt Großraum Berlin. Das Unternehmen unterhält in diesem Gebiet rund 113.202 Wohnungen und etwa 1.800 Gewerbeeinheiten. Durch die Angebotsverschiebung sind die Berliner Mieten dennoch auf ein Niveau von rund 14,75 Euro pro Quadratmeter angestiegen. Dass die Wohnungsgesellschaften auch im Krisenjahr weiterhin schwarze Zahlen geschrieben haben, liegt auch am deutlichen Nachfrageüberhang auf dem Wohnungsmarkt. Der Bedarf von jährlich etwa 400.000 Wohnungen in Deutschland wird nicht erfüllt. Vor allem in den großen Metropolen heißt das, nur wer es sich leisten kann, findet auf dem freien Markt auch eine Wohnung.
Nach der Auffassung von Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch, müssen die Mieten wegen der dauerhaft hohen Inflationsrate von vier Prozent künftig weiter steigen. Sonst würden viele Vermieter in ernsthafte Schwierigkeiten geraten. Kritik für diese Aussage hagelte es unter anderem vom Berliner Mieterverein sowie der Linksfraktion: Eine Mieterhöhung in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation sei ein "Schlag ins Gesicht der Mieter:innen" und es gäbe "weder einen wirtschaftlichen Grund noch eine mietrechtliche Zulässigkeit für die meisten Mietverhältnisse".