Über 1.000 politisch oder religiös motivierte Delikte gegen die sexuelle Orientierung hat die Polizei in Deutschland 2022 laut Pressmitteilung des Bundesinnenministeriums registriert. In diesem Segment werden vor allem homophobe Straftaten erfasst. In den letzten fünf Jahren hat sich die Zahl der registrierten Fälle fast verdreifacht, wie der Blick auf die Statista-Grafik zeigt.
Bei nur etwa 37 Prozent der Fälle konnten die Beweggründe eindeutig zugeordnet werden - davon entfällt der Großteil auf den Phänomenbereich “Rechte Kriminalität” (321 Straftaten) hinzu kommen 36 Delikte in den Bereichen ausländische und religiöse Ideologien. Der linken Szene ordnete die Polizei zehn Fälle zu.
Phänomenübergreifend wurden 227 Gewaltdelikte gezählt (2021: 164) - davon 213 Körperverletzungen (2021: 154). In 341 Fällen (2021: 310) wurden Beleidigungen zur Anzeige gebracht. Mit Blick auf den morgigen Internationalen Tag gegen Homophobie und Transphobie ist noch eine weitere Kategorie der politisch motivierten Kriminalität von Bedeutung
Dem 2022 neu geschaffenen Themenfeld "geschlechtsbezogene Diversität" wurden 417 Fälle zugeordnet - darunter 82 Gewaltdelikte mit 75 Körperverletzungen. Indes ist bei allen gegen die LGBTQ+-Community gerichteten Straftaten von "einer besonders hohen Dunkelziffer auszugehen".