Die Mietbelastung in deutschen Großstädten ist seit 2006 leicht gesunken, liegt aber insgesamt weiter auf hohem Niveau. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Daten der Hans Böckler Stiftung. So müssen im Jahr 2018 49,2 Prozent der über 8 Millionen Haushalte, die in Deutschlands Großstädten zur Miete wohnen, mehr als 30 Prozent ihres Nettoeinkommens ausgeben, um ihre Bruttowarm-Miete zu bezahlen. Gegenüber 2006 ist das eine Veränderung von -4,1 Prozentpunkten. Ein wichtiger Grund dafür ist laut Quelle, dass bei Großstadtbewohnern die Einkommen im Mittel stärker gestiegen sind als die Wohnkosten. Vor allem für sehr viele ärmere Haushalte entspannte sich die Situation kaum: Bei den Haushalten, die über 50 Prozent ihres Nettoeinkommens für die Miete bezahlen müssen, ist der Rückgang mit -0,5 Prozentpunkten deutlich geringer. Bei den Daten sind laut Quelle eventuelle Sozialtransfers und Wohngeld bereits berücksichtigt.
Absolut am größten sind die Defizite bei der Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum in den Millionenstädten Berlin, Hamburg, München und Köln, wo laut Hans Böckler Stiftung selbst bei hypothetischer Optimalverteilung jeweils zwischen 220.000 und knapp 65.000 für die Bevölkerung bezahlbare Wohnungen fehlen. Und selbst in kleinen Großstädten wie beispielsweise Moers, Koblenz, Reutlingen, Ulm, Paderborn, Fürth, Siegen oder Ingolstadt überschreitet laut Quelle der Bedarf an für die Bewohner bezahlbaren Wohnungen das Angebot jeweils um einige tausend.