Mehr als jede:r fünfte erwerbstätige Alleinerziehende war 2019 besonders armutsgefährdet. Das geht aus Erhebungen des Statistischen Bundesamts hervor, die von der Bertelsmann Stiftung in einer neuen Studie zur finanziellen Lage Alleinerziehender aufgearbeitet wurden. Mit knapp 22 Prozent liegen Erwerbstätige in Ein-Eltern-Familien damit deutlich über dem deutschlandweiten Gesamtprozentsatz, wie die die Grafik zeigt.
Bei alleinerziehenden Familien, in denen der Elternteil nicht arbeitet, liegt die Quote bei 43 Prozent. Besonders Mütter sind von drohender Armut betroffen, denn 88 Prozent aller Alleinerziehenden in Deutschland sind Frauen. Selbst befristet Beschäftigte sind in Deutschland trotz unsicherer Arbeitsplatzlage mit 16 Prozent weniger gefährdet, unter die Armutsgrenze zu rutschen.
Die Armutsgrenze wird jedes Jahr auf Basis des Äquivalenzeinkommens neu berechnet, das sich aus dem Gesamteinkommen eines Haushalts und der Anzahl und dem Alter der in diesem Haushalt lebenden Personen ableitet. Haushalte, deren Äquivalenzeinkommen unter 60 Prozent des Mittels liegen, gelten als armutsgefährdet. 2019 lag diese Grenze für alleinlebende Personen bei 1.176 Euro, für zwei Erwachsene und zwei Kinder bei 2.469 Euro im Monat.