Kurz vor der Bundestagswahl haben CDU und FDP Großspenden des Finanzinvestors Lars Windhorst erhalten – in Höhe von jeweils 250.000 Euro. Großspenden, welche den Betrag von 50.000 Euro überschreiten, sind in Wahljahren jedoch kein Einzelfall: Wie die Statista-Grafik auf Basis von Daten des Deutschen Bundestags zeigt, kassieren die meisten im Parlament vertretenen Parteien insbesondere in jenen Jahren eine hohe Anzahl an Spenden von über 50.000 Euro, in denen ein neuer Bundestag gewählt wird. So flossen im Jahr 2017 insgesamt 52 Großspenden an die Parteien, während es im Jahr zuvor nur 22 Spenden waren. Im laufenden Jahr liegt die Zahl der Spenden bereits bei 71 (Stand: 22. September) und übertrifft damit die der Wahljahre 2017 und 2013 deutlich. Die Grünen erhielten 2021 die zwei höchsten Einzelspenden (eine Million Euro und 1,25 Millionen Euro). Parteispenden über 50.000 Euro müssen dem Bundestag gemeldet werden.
Diese Millionenspenden dürfte die Grünen vor ein Dilemma gestellt haben, schließlich werben sie seit Jahren für die Einführung einer Obergrenze für Parteispenden. Die meisten Großspenden bekam seit 2013 von allen derzeit im Bundestag vertretenen Parteien allerdings die Union, wie diese Statista-Grafik zeigt. Auf Platz zwei folgt die FDP, dahinter liegen SPD und Bündnis 90/Die Grünen. Die AfD und die Linke erhielten jeweils eine Großspende und liegen damit am Ende des Rankings. Hohe Zuwendungen fließen unter anderem aus der Rüstungsindustrie, von Immobilienfirmen und der Tabaklobby, wie eine Auswertung der überparteilichen und unabhängigen Internetplattform abgeordnetenwatch.de für das Jahr 2019 ergeben hat.