Der Pfizer-BioNTech-Impfstoff Comirnaty schützt voraussichtlich nur zu 42 Prozent vor einer Ansteckung mit der Delta-Variante des Coronavirus. Das hat eine vorläufige Studie des Gesundheitsunternehmens nference auf Basis von Datensätzen der Mayo Clinic ergeben. Gegen schwere Verläufe mit Krankenhausaufenthalten schützen jedoch sowohl Comirnaty als auch der Moderna-Impfstoff variantenübergreifend, wie unsere Grafik zeigt.
Gegen die zuerst in Großbritannien aufgetretene Alpha-Variante bieten die Impfstoffe von BioNTech und Moderna einen 85- beziehungsweise 92-prozentigen Schutz vor schweren Krankheitsverläufen, bei Delta sind es immerhin noch 75 respektive 81 Prozent. Was es zu beachten gilt: Die Studienergebnisse sind noch nicht final. Der sogenannte peer-review-Prozess, bei dem Expert:innen-Jurys wissenschaftliche Veröffentlichungen auf Schwächen in Sachen Methodik, Annahmen und Ergebnissen untersuchen, ist noch nicht abgeschlossen.
Die Delta-Variante des Virus ist derzeit für 99 Prozent aller Ansteckungen im Vereinigten Königreich und Dänemark verantwortlich, in Deutschland sind 98 Prozent der Infektionen auf Delta zurückzuführen. Obwohl Tedros Adhanom Ghebreyesus, der Direktor der Weltgesundheitsorganisation WHO, zuletzt dafür plädierte, ärmeren Ländern Impfstoffe zur Verfügung zu stellen, erwägt Gesundheitsminister Jens Spahn mittlerweile Drittimpfangebote für alle Bürger:innen anstatt nur für Risikogruppen.