Etwa 43.541 Wörter umfasst das durchschnittliche Wahlprogramm der Bundestagswahl 2021. Wie die Universität Hohenheim in einer Analyse der Wahlprogramme von Union, SPD, FDP, Grünen, Linke und AfD zeigt, sind die Zielsetzungen der Parteien damit so lang wie noch nie. Während die Programme 1949 noch im Schnitt etwa 5.498 Wörter enthielten, sind dieser mittlerweile rund 692 Prozent länger geworden. Besonders steil war der Anstieg nach der Bundestagswahl 2005 – innerhalb von vier Jahren hat sich die Länge mehr als verdoppelt. Die wortreichsten Handlungsvorgaben hat 2021 die Linke. Mit rund 68.331 Worten erklärt die Linkspartei ihre Ziele und Pläne für die nächsten vier Jahre. Damit übertrifft sie in diesem Jahr die Grünen, die traditionell das längste Programm veröffentlichen, um etwa 1.000 Worte. Relativ kurz halten sich AfD und SPD mit 23.482 beziehungsweise 23.493 Wörtern Programmlänge.
Die Länge der Wahlprogramme und ihre formale Verständlichkeit hängen allerdings nicht miteinander zusammen, wie eine weitere Statista-Infografik zeigt. Die Linke liefert trotz enormer Länge das am einfachsten verständliche Konzept – die Grünen haben 2021 das komplizierteste. Insgesamt sind die Wahlprogramme der Parteien in diesem Jahr so unverständlich wie seit 1949 nicht mehr. Allerdings bieten alle Parteien zur Bundestagswahl 2021 neben ihren normalen Wahlprogrammen auch mindestens eine (meist kürzere und einfachere) alternative Version an.