Weltweit werden immer noch neue Kohlekraftwerke gebaut – doch es werden auch Kraftwerke vom Netz genommen. Wie die Statista-Grafik auf Basis von Daten der Klimaschutz-Organisation Global Coal Plant Trackers zeigt, sinkt der globale Netto-Zuwachs an Kohlekraft in den letzten Jahren deutlich. Dazu tragen insbesondere Stilllegungen in den USA und China bei. Zuletzt hat China verkündet, keine neuen Kohlekraftwerke im Ausland mehr bauen zu wollen. Dies wurde einem Medienbericht zufolge als wichtiger Baustein hin zu einer kohlefreien Energieerzeugung in China gewertet.
In Deutschland werden seit vielen Jahren keine neuen Kohlekraftwerke mehr gebaut. Der Meiler Datteln 4 wurde schon 2007 in Angriff genommen und wegen Planungs- und Baumängeln erst 2020 in Betrieb genommen. Nach dem Ausstiegsbeschluss der scheidenden Bundesregierung soll das letzte Kohlekraftwerk in Deutschland spätestens 2038 vom Netz gehen. Im Sondierungspapier von SPD, Grünen und der FDP wird ein auf das Jahr 2030 vorgezogener Kohleausstieg thematisiert, aber nicht verbindlich festgehalten.
Deutschland trägt mit einem Anteil von unter einem Prozent an der weltweiten Kohleproduktion bei. China fördert mehr als die Hälfte der globalen Kohle. Hierzulande wurden im Jahr 2018 noch etwa 1,8 Millionen Tonnen Steinkohle im Ruhrgebiet gefördert. Insgesamt umfasste die Kohleproduktion in Deutschland im Jahr 2020 ein Volumen von etwa 107 Millionen Tonnen. Der übrige Bedarf wird durch Importe aus dem Ausland gedeckt. Die Einfuhrmenge von Steinkohle aus der EU lag im Jahr 2019 bei etwa 2,7 Millionen Tonnen.