Bundeskanzler Olaf Scholz hat als Reaktion auf den Ukraine-Krieg und die Abhängigkeit von russischem Erdgas den Aus- und Neubau von Terminals für Flüssigerdgas (LNG) in Deutschland angekündigt. Zuvor hatte bereits Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck angekündigt, den Import von Flüssiggas nach Deutschland erhöhen zu wollen und dafür den Bau von Terminals für Flüssiggas an der deutschen Küste zu fördern. Bislang sind Terminals in Brunsbüttel, Wilhelmshaven und Lubmin im Einsatz, zwei weitere sind in Stade und auf Rügen geplant. Deutschland hat Aufholbedarf: Die meisten LNG-Terminals gibt es in Spanien, wie die Infografik von Statista zeigt. Neben Deutschland planen auch Zypern, Finnland und das Vereinigte Königreich weitere Terminals. Das weltweite Handelsvolumen von LNG ist in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen, wie diese Statistik zeigt.
Der Einsatz von verflüssigtem Erdgas ist jedoch umstritten. Das Umweltbundesamt ist der Ansicht, dass ein verstärkter Einsatz von LNG insbesondere im Vergleich zu per Pipeline transportiertem Gas aus klimapolitischer Sicht und unter Energieeffizienzaspekten nicht begründbar ist. Zugleich führt das Umweltbundesamt aus, dass ein Ausbau der LNG-Infrastruktur im Zuge der Energiewende zu einer verbesserten Versorgungssicherheit sowie mehr zu Wettbewerb beitragen könne.
Bei der Förderung von Erdgas kommt oft die Fracking-Methode zum Einsatz. Fracking ist nach Einschätzung der Deutschen Umwelthilfe eine besonders klima- und umweltschädliche Förderart von Öl und Erdgas. Sie sei verbunden mit einem massiven Wasserverbrauch, der Industrialisierung ganzer Landstriche, Wasserkontamination, künstlichen Erdbeben, negativen Gesundheitsauswirkungen und hohen Methanleckagen.