Die meisten Länder Europas können den WHO-Richtwert für jährliche Feinstaubbelastung (PM2,5) von unter fünf Mikrogramm pro Kubikmeter nicht einhalten - einzig Island und Estland schaffen es unter diese Grenze. Zu diesem Ergebnis kommt der neue Welt-Luftqualitätsbericht der Schweizer Spezialisten für Atemluftqualität IQAir.
Wie die Statista-Grafik auf Grundlage der Studie zeigt, ist die Luftverschmutzung vor allem in den Ländern des Balkans alarmierend hoch. Den europäischen Spitzenwert erreichen Bosnien & Herzegowina mit rund 33,6 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresdurchschnitt. Auch Kroatien, Nordmazedonien, Serbien weisen allesamt Werte über 20 Mikrogramm pro Kubikmeter auf. Die Atemluft in Montenegro hat sich hingegen deutlich verbessert - wurde hier im Vorjahr noch der Spitzenwert von 35,2 Mikrogramm gemessen, sind es 2022 nur noch etwa 15,7 Mikrogramm. Das ist zwar eine beachtliche Verbesserung, dennoch liegen die Werte noch immer im bedenklichen Bereich.
Die DACH-Region registriert Feinstaubbelastungen, die zwar unter dem europäischen Mittelwert von 13,2 Mikrogramm liegen, jedoch jenseits der von der WHO empfohlenen Richtmarke sind. In Deutschland erreicht die Belastung im Jahresdurchschnitt elf Mikrogramm und hat sich damit gegenüber 2021 verschlechtert, in Österreich sind es 10,6 und in der Schweiz zehn Mikrogramm.
Europas schlechteste Luft atmen die Menschen in der Region der montenegrinischen Stadt Herceg Novi. Die jährliche Feinstaubkonzentration wurde hier auf rund 53,9 Mikrogramm pro Kubikmeter taxiert. Die sauberste Atemluft genießen die Bewohner:innen im finnischen Kittilä (1,7 µg/m³) und dem niederländischen Blaarthem (1,8 µg/m³).