Trotz steigender Papierpreise und dem ökologischen Fußabdruck der Buchproduktion achten nur 30 Prozent der Deutschen beim Bücherkauf auf Nachhaltigkeitsmaßnahmen wie Recyclingpapier oder den Erwerb gebrauchter Bücher. Das geht aus einer gemeinsamen Umfrage von Statista und YouGov hervor. Wie unsere Grafik zeigt, ist auch das Ausleihen von Büchern für viele Deutsche keine Option.
Knapp zwei Drittel der Befragten gaben an, Bücher eher zu kaufen als sie zu leihen. Obwohl diese Einstellung zu geliehenen oder gebrauchten Büchern auch aus den Einschränkungen des Soziallebens aufgrund der Corona-Pandemie resultieren könnte, hat sich das Virus nicht sonderlich auf das Leseverhalten der Deutschen niedergeschlagen. Nur 33 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen haben während der vergangenen zwei Jahre mehr gelesen, während 57 Prozent angaben, sich als Kind mehr mit Büchern beschäftigt zu haben. Kindern und Jugendlichen Literatur näher zu bringen ist allerdings fast allen Befragten wichtig: 88 Prozent waren der Meinung, dass Kinder in der Schule mehr zum Lesen animiert werden sollten.
Obwohl der Internet- und Versandbuchhandel 2020 rund 2,2 Milliarden Euro erwirtschaftete und damit eine gewisse digitale Affinität bei deutschen Lesenden nachweisbar ist, setzen Leser:innen hierzulande weiterhin primär auf analogen Lesegenuss. Laut des Börsenvereins des deutschen Buchhandels machten eBooks in Deutschland 2021 rund sechs Prozent des Gesamtumsatzes aus. Nach anfänglichem Wachstum zwischen 2010 und 2013 hatte der Umsatzanteil zwischen 2014 und 2021 nur um etwa 1,4 Prozent zugenommen. Insgesamt wurden 2020 in Deutschland rund 9,3 Milliarden Euro im Buchhandel umgesetzt.