Nach zwei durch Kontaktbeschränkungen und Reiseeinschränkungen gekennzeichneten Pandemiejahren scheint sich die deutsche Beherbergungsindustrie trotz anhaltender weltweiter Krisen und deren Einflüsse auf die wirtschaftliche Lage wieder größtenteils erholt zu haben. Laut Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) verzeichneten Campingplätze, Hotels, Pensionen und Ferienunterkünfte im September und Oktober etwa so viele Übernachtungen wie im entsprechenden Vergleichszeitraum von 2019. Im November war allerdings wieder ein leichter Rückgang zu verzeichnen, wie unsere Grafik zeigt.
Der September 2022 lag etwa 600.000 Übernachtungen unter dem September 2019, im Oktober waren es 1,3 Millionen weniger als im gleichen Zeitraum im letzten Jahr vor der Pandemie. Trotz eines Einbruchs um rund 2,6 Millionen Übernachtungen im Vergleich zwischen November 2022 und 2019, was sich zum Teil durch die angespanntere finanzielle Lage aufgrund weiter steigender Energie- und Konsumgüterpreise erklären lassen kann, ist die deutsche Tourismusindustrie im Aufwind.
Auch für ausländische Tourist:innen scheint Deutschland selbst im Winter wieder attraktiver zu werden. Im Vergleich zum November 2021 stieg die Anzahl von Übernachtungen ausländischer Gäste um knapp 45 Prozent auf 5,1 Millionen. Trotz des deutlichen Anstiegs übernachteten 16,2 Prozent weniger Menschen aus dem Ausland in Deutschland als im November 2019.
Der Einbruch zwischen Ende 2020 und Juni 2021 lässt sich vor allem durch das weitreichende Beherbergungsverbot erklären. Auch der Wegfall von ausländischen Reisenden aufgrund von Einreisebeschränkungen und -auflagen beeinflusste die Übernachtungszahlen deutlich.