Deutschland hat bislang nur einen nur einen vergleichsweise kleinen Anteil seiner Militärausgaben für die Ausrüstung der Bundeswehr verwendet. Das zeigt der Statista-Ländervergleich auf Basis einer NATO-Schätzung. Derzufolge hat Deutschland nur rund 17 Prozent seiner Militärausgaben dafür ausgegeben, die Bundeswehr auszurüsten und durch Forschung- und Entwicklung zu modernisieren. Einen deutlich größeren Anteil ihres Gesamtbudgets verwenden zum Beispiel die NATO-Mitglieder Türkei, die USA oder Polen für die Ausrüstung ihrer Streifkräfte.
Deutschland hat den Anteil der Ausgaben für Ausrüstung an den Militärausgaben zuletzt erhöht und gleichzeitig den Anteil der Personalkosten reduziert, wie diese Statista-Grafik zeigt. So stieg der Anteil der Ausrüstungsausgaben im Zeitraum von 2014 bis 2020 von 12,9 Prozent auf rund 17 Prozent. Der Personalkostenanteil sank dagegen von 50,7 auf 42 Prozent. Der Ausgabenanteil für Infrastruktur blieb über den Zeitraum nahezu konstant. Der Anteil der sonstigen Ausgaben stieg von 32,6 Prozent auf 37,4 Prozent.
In Deutschland war nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine intensiv über die mangelnde Ausstattung der Bundeswehr diskutiert worden. Drei Monate nach der Ankündigung von Bundeskanzler Olaf Scholz haben sich die Ampel-Parteien und die Union nun auf Grundzüge des geplanten Sondervermögens für die Bundeswehr geeinigt. Mit dem Geld soll über fünf Jahre der reguläre Verteidigungsetat von rund 50 Milliarden Euro aufgestockt werden. Mit dem geplanten Gesetz zur Errichtung des Sondervermögens soll auch ein Wirtschaftsplan mit den konkreten Beschaffungsvorhaben beschlossen werden, vereinbarten Union und Koalition weiter. In Kürze sollen Rüstungsgüter im großen Stil bestellt werden.