Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine sind in vielerlei Hinsicht weltweit spürbar und kommen im Rahmen einer weiteren Verschärfung des Preisanstiegs für Energie und Nahrungsmittel auch bei Endverbraucher:innen an. In Deutschland verteuerten sich Verbraucherpreise im Mai 2022 beispielsweise um rund acht Prozent im Vergleich zum Vormonat. Besonders für die Brennstoff- und Nahrungsmittelversorgung spielen Russland und die Ukraine eine wichtige Rolle.
Laut des jüngsten OECD Economic Outlook entfallen auf die beiden Länder zusammen rund 30 Prozent der weltweiten Weizenexporte, 15 Prozent der Maisexporte, 20 Prozent der Mineraldünger- und Erdgasexporte sowie 11 Prozent der Ölexporte. Dem Bericht zufolge sind die globalen Lieferketten zudem von russischen und ukrainischen Edelmetallausfuhren abhängig.
Infolge des russischen Einmarsches in der Ukraine am 24. Februar sind die Preise für viele der betroffenen Rohstoffe stark gestiegen. Dies gilt insbesondere für Kohle und Weizen, deren Preise im Durchschnitt zwischen 60 und 70 Prozent gestiegen sind. Auch bei anderen wichtigen Rohstoffen wie Erdgas und Öl sowie bei Metallen wie Nickel und Platin ist der Preisanstieg erheblich.
Während explodierende Preise und Lieferkettenunterbrechungen erhebliche Auswirkungen auf viele Volkswirtschaften haben, sind Schwellen- und Entwicklungsländer, die von Getreidelieferungen abhängig sind, besonders anfällig für diese Veränderungen. Das zeigt sich beispielsweise an der aktuellen Dürre in Somalia, das vier Jahre lang mit deutlich zu wenig Regen auskommen musste und unter anderem durch die Unterbrechung von Lierfungen aus vom Krieg betroffenen Gebieten einer Hungersnot gegenübersteht.