Obwohl Corona-Tests laut einer Erhebung des Instituts für Weltwirtschaft Kiel das drittwirksamste Mittel zur Verringerung der Ausbreitung des Virus darstellen, laufen die kostenlosen Testangebote in Deutschland am 30. Juni aus. Einem Bericht des Spiegel zufolge sollen im Rahmen der "Corona-Herbststrategie" auch in Zukunft nur bestimmte Personen Anspruch auf Gratis-Tests haben, darunter Menschen mit Symptomen, Kleinkinder oder Schwangere. Kapazitäten für die besonders aussagekräftigen PCR-Tests gäbe es in den Laboren allerdings momentan genug.
Wie unsere Grafik auf Basis von Daten des Robert Koch-Instituts zeigt, betrug die Auslastung der rund 200 an einer freiwilligen Befragung teilnehmenden Labore hinsichtlich der PCR-Testkapazitäten in der 22. Kalenderwoche nur etwa 20 Prozent, während es Anfang April noch rund 50 Prozent waren. Auch aufgrund des Wegfalls aller bis auf die grundlegendsten Corona-Maßnahmen Ende März hat die Anzahl der durchgeführten PCR-Tests seitdem rapide abgenommen. In der sechsten Kalenderwoche, während welcher die Sieben-Tages-Inzidenz auf über 1.500 anstieg, wurden beispielsweise 2,5 Millionen Tests bei einer Kapazität von 3,1 Millionen durchgeführt.
Erst vor wenigen Tagen hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach aufgrund der Verbreitung der ansteckenderen Omikron-Subvariante BA.5 vor einer neuen Sommerwelle mit steigenden Inzidenzen gewarnt und zum Tragen von Masken in Innenräumen geraten. Eine rechtliche Grundlage für eine Maskenpflicht gibt es derzeit nicht. Lauterbach hatte ebenfalls Pläne für eine neue Impfkampagne skizziert, die ab September allen Impfwilligen drei auf Omikron angepasste Impfstoffe zur Verfügung stellen soll.