Die englische Fußballnationalmannschaft der Frauen gewinnt das Finale der Europameisterschaft gegen Deutschland und vollendet damit, was der Herren-Nationalelf im Vorjahr nicht gelungen ist. Es ist der erste internationale Titel seit 1966, der wieder ins “Heimatland” des Fußballs geht.
Doch trotz der starken Leistungen und positiven Entwicklung im Frauenfußball, haben die Preisgelder bei den großen Turnieren immer noch nicht mit denen der Männermannschaften gleichgezogen. Andere Sportarten, wie etwa Tennis, sind dahingehend deutlich progressiver.
Wie die Statista-Infografik veranschaulicht, ist das geschlechterspezifische Lohngefälle bei den aktuellen Turnieren enorm. Obwohl die UEFA die Gelder, die bei der diesjährigen EURO an die Nationalmannschaften verteilt werden, auf 16 Millionen Dollar verdoppelt hat, entspricht diese Summe weniger als fünf Prozent des Betrags, der für die EURO der Männer im Jahr 2020 vorgesehen ist. Allein der Europameister der Männer erhält kumuliert durch alle Preisgelder der Gruppenphasen und den Finalsieg mehr als insgesamt im Geldtopf der Damen steckt.
Die FIFA hat außerdem angekündigt, dass sie das Preisgeld für die Frauen-WM 2023 ebenfalls deutlich angehoben wird. Trotz dieses Fortschritts entspricht die Summe von etwa 69 Millionen US-Dollar immer noch nur einem Sechstel der für die Männer-WM 2022 in Katar vorgesehene Summe.
Auf internationaler Ebene bewegen sich die Dinge zumindest in die richtige Richtung, national hängen die Verbände allerdings stark hinterher. Nur wenige Verbände bemühen sich die Gender Gap zu schließen. Vorreiter im Prämienausgleich ist der US-Fußballverband - dank des Anfang des Jahres beschlossenen "historischen" Tarifvertrags, werden die Preisgelder der Herren- und Damenteams bei Turnieren, an denen beide teilnehmen (bspw. EM und WM), zusammengelegt und gleichmäßig verteilt.