Bio-Kraftstoffe spielen im Verkehrssektor in Deutschland eine vergleichsweise geringe Rolle. Verbrauch und Anteil am gesamten Kraftstoffverbrauch im Verkehr sind zwar zu Beginn des Jahrtausends deutlich angestiegen – stagnieren jedoch seitdem weitgehend. Das veranschaulichen Daten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.
Damit hat Deutschland das Ziel der EU-Erneuerbare-Energien-Richtlinie von 2009 verfehlt. Danach sollte der Anteil der erneuerbaren Energien im Verkehrssektor in jedem Mitgliedstaat auf zehn Prozent im Jahr 2020 steigen. Die Novelle der EU-Kraftstoffqualitätsrichtlinie sieht außerdem vor, die Treibhausgasemissionen in diesem Sektor zu senken. Beide Ziele sollen im Wesentlichen durch Biokraftstoffe erfüllt werden.
Biokraftstoffe sind flüssige (zum Beispiel Ethanol und Biodiesel) oder gasförmige (Biogas) Kraftstoffe, die aus Biomasse hergestellt werden. Sie sind für den Betrieb von Verbrennungsmotoren in Fahrzeugen bestimmt. Raps gehört zu den Pflanzen, die u.a. für die Produktion von Biodiesel verwendet werden. Weltweit wurden im Jahr 2020 etwa 41 Millionen Tonnen dieses Kraftstoffes hergestellt. Die wichtigsten Produktionsländer zeigt diese Statista-Infografik.
Um die Umweltverträglichkeit von Biokraftstoffen zu gewährleisten, hat die Bundesregierung die Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung erlassen. Danach gelten Biokraftstoffe künftig nur dann als nachhaltig hergestellt, wenn sie - unter Einbeziehung der gesamten Herstellungs- und Lieferkette - im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen mindestens 50 Prozent an Treibhausgasen einsparen.