Fußballspieler sind vor allem dafür verantwortlich, auf dem Platz Leistung zu bringen, um Angelegenheiten abseits der sportlichen Aktivität kümmern sich gerade bei Stars Spielerberater. Laut einer aktuellen Recherche des Investigativportals Correctiv geht es dabei nicht immer nur um Werbedeals, Imagepflege oder das Organisieren von Coachings zum öffentlichen Auftreten. Angeblich sei es auch immer wieder nötig, etwaige Probleme, beispielsweise bezüglich Forderungen von Ex-Partnerinnen, in Zusammenarbeit mit Vereinen und Anwälten "diskret [zu] beseitigen". Wie unsere Grafik zeigt, gehören in der Bundesliga nicht nur einheimische Beraterfirmen zu den einflussreichsten Organisationen.
Gemessen an der Anzahl der Bundesliga-Spieler, die die jeweilige Firma vertritt, werden die ersten drei Plätze von den deutschen Agenturen Roof, Sports360 GmbH und Rogon belegt. Erstere kümmert sich beispielsweise um die Belange von Torwart Marc-André ter Stegen, bei zweiterer sind Toni Kroos und Mario Götze unter Vertrag, während Rogon Julian Draxler, Marcel Sabitzer oder Roberto Firmino berät. Auch die Agenturen mit den zwei weltweit größten Klientenkarteien, Wasserman aus den USA und ICM Stellar Sports aus dem Vereinigten Königreich, sind mit zwölf respektive zehn Spielern in den Top 8 der Beraterfirmen aus deutscher Sicht vertreten.
In den vergangenen Jahren hat die Berichterstattung über mutmaßliche Belästigung, Beleidigung und Missbrauch von Frauen durch Fußballspieler deutlich zugenommen. Die Verurteilung von Olympique-Lyon-Fußballprofi Jérôme Boateng wegen Körperverletzung und Beleidigung vom 2. November ist das jüngste Beispiel. Das Urteil und die daraus folgende Aufforderung zur Zahlung von 1,2 Millionen Euro ist noch nicht endgültig rechtskräftig, da Boateng, der von der deutschen Firma TDS Sports vertreten wird, Revision eingelegt hat. Dennoch gehört das Verfahren zusammen mit den Vorwürfen sexueller Belästigung gegenüber Fußballstar Cristiano Ronaldo zu den derzeit wohl aufmerksamkeitsstärksten Fällen der vergangenen Jahre. Letzterer ist zumindest aus rechtlicher Sicht momentan auf sicherer Seite: Im Juni 2022 wurde die zivilrechtliche Vergewaltigungsklage wegen eines Vorfalls aus 2009 gegen den Fußballer in den USA endgültig abgewiesen.