Antivirale Medikamente sind angesichts der Verbreitung von HIV, Ebola oder seit 2020 auch COVID-19 oberflächlich gesehen ein relevanter Markt für die Pharmaindustrie. Wie unsere Grafik auf Basis von Modellierungen aus unserem Statista Health Market Outlook zeigt, bleiben die Umsätze in diesem Segment allerdings seit Jahren relativ konstant.
Als Ausreißer lässt sich das Jahr 2022 festhalten, was auf die Markteinführung von COVID-19-Medikamenten wie Molnupiravir und Paxlovid zurückzuführen sein könnte. Nachdem der weltweite Umsatz von 2019 bis 2021 konstant bei rund 35 Milliarden Euro pro Jahr blieb, gehen Statista-Analyst:innen für das laufende Jahr von Einnahmen in Höhe von 42 Milliarden Euro aus.
Eine Fortführung des plötzlichen Wachstumsschubs ist allerdings nicht abzusehen. So sollen die Umsätze mit antiviralen Medikamenten exklusive Impfstoffen, Antibiotika oder Immunsuppresiva ab 2024 pro Jahr bei etwa 45 Milliarden Euro liegen. Zum Vergleich: Der Gesamtumsatz der Pharmaindustrie betrug im Jahr 2020 laut des Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. etwa 950 Milliarden Euro.
2021 lebten laut Schätzungen der Initiative UNAIDS der Vereinten Nationen weltweit etwa 38 Millionen Menschen mit AIDS, 650.000 Menschen starben im Zusammenhang mit einer nachgewiesenen AIDS-Erkrankung. Angaben von UNAIDS zufolge habe sich sich der Fortschritt hinsichtlich der Bekämpfung des HI-Virus in den vergangenen Jahren verlangsamt, was zusätzliche Ausgaben für Prävention und Behandlung nötig mache. 2025 würden entsprechend rund 29 Milliarden US-Dollar für Vor- und Nachsorge in einkommensschwächeren Ländern benötigt. Ende 2021 lagen die schätzungsweise verfügbaren monetären Ressourcen noch bei etwa 21,4 Milliarden US-Dollar.