2021 besaßen 138 Deutsche laut der jährlich erscheinenden Billionaire's List des US-Magazins Forbes mehr als eine Milliarde US-Dollar Vermögen, allein die Eigentümer:innen von Aldi Süd und Lidl kommen zusammen auf 58 Milliarden US-Dollar. Die Ergebnisse einer gemeinsamen Umfrage von Statista und YouGov zeigen, dass sich die Deutschen von den reichsten Menschen des Landes mehr Einsatz für ihre Mitbürger:innen wünschen würden.
Drei Viertel der Befragten waren der Meinung, dass Milliardär:innen ihr Vermögen zum Wohl der Allgemeinheit einsetzen sollten, nur 16 Prozent lehnten eine derartige Anspruchshaltung an die Deutschen mit den größten Vermögen ab. Neben Handel und Industrie sammeln sich, gerade in den USA, hohe Vermögenswerte vor allem bei Tech-Gründer:innen und CEOs entsprechender Firmen wie Tim Cook, Elon Musk oder Jeff Bezos an. Rund 75 Prozent der Befragten räumten diesbezüglich ein, dass Konzerne aus den Bereichen Kommunikationstechnologie und Unterhaltungselektronik maßgeblich am technischen Fortschritt der Menschheit beteiligt waren.
Trotz dieses Zugeständnisses sind ein Großteil der Deutschen vom Konzept einer Art Reichensteuer, die hierzulande regelmäßig hitzig diskutiert wird, überzeugt. Zwei Drittel der Befragten gaben beispielsweise an, dass jeder zusätzliche Gewinn über eine Milliarde Euro pro Jahr hinaus komplett in die Staatskasse fließen sollte. Derzeit liegt der Höchststeuersatz in Deutschland bei 45 Prozent ab einem Einkommen von 277.826 Euro, rund vier Millionen Deutsche fallen in diese Kategorie. Laut Bundesfinanzministerium liegt der effektive Steuersatz allerdings deutlich niedriger. Obwohl bei einem Verdienst von 58.597 Euro ein Grenzsteuersatz von 42 Prozent gilt, beträgt dieser bezogen auf das gesamte zu versteuernde Einkommen lediglich rund 25 Prozent.