Etwa 84 Prozent des geschätzten Gesamtumsatzes deutscher Apotheken wurde 2022 mit verschreibungspflichtigen Medikamenten generiert. Die Einnahmen in diesem Segment sollen laut Statista-Analysen somit 2022 rund 13,3 Milliarden Euro höher liegen als 2019, was einer Steigerung von 30 Prozent entspricht. Das geht aus aktuellen Daten des Statista Health Market Outlook hervor, die den Verkauf sämtlicher Arzneimittelprodukte und Medikamente, nicht aber den Umsatz durch Impfungen und den Verkauf durch Krankenhäuser und Kliniken berücksichtigen. Wie unsere Grafik zeigt, weist der Handel mit Over-the-Counter-Produkten (OTC) und apothekenüblichen Waren auch in Zukunft im Vergleich geringeres Wachstumspotenzial auf.
Gerade im Zuge der Corona-Pandemie stellten die Apotheken eine wichtige Anlaufstelle dar. Trotz leichter Umsatzeinbußen in 2020 im Vergleich zum Vorjahr konnte sich die Branche deutlich schneller erholen als beispielsweise die Krankenhausindustrie. So vergütete das Bundesamt für soziale Sicherung deutsche Apotheken 2020 und 2021 mit insgesamt rund 2,5 Milliarden Euro für Leistungen wie die Ausstellung von Impfzertifikaten, Maskenausgabe sowie Lieferung von Impfstoffen an Praxen, Impfteams und den öffentlichen Gesundheitsdienst.
Ein weiterer Grund für das Ausbleiben eines größeren Umsatzeinbruchs könnte die höhere Bereitschaft der Deutschen sein, Arzneimittel über den Versandhandel, beziehungsweise online zu erwerben, was einen Vor-Ort-Besuch zu Hochzeiten der Pandemie tendenziell unnötig machte. Laut unseres Statista Global Consumer Survey hatten 2022 40 Prozent der Befragten in den vergangenen zwölf Monaten Artikel in Online-Apotheken gekauft.