Bei den Neuwahlen des Berliner Abgeordnetenhaus ist die CDU neue stärkste Kraft geworden. Dabei waren es vor allem die Einwohner:innen im Alter von 45 aufwärts, die der Union ihre Stimme gegeben haben.
Besonders bei Wahlen in den deutschen Stadtstaaten hat auch die Wohndauer der Bürger:innen einen starken Einfluss auf das Wahlverhalten. Wie die Statista-Grafik mit Daten von infratest dimap, die in der tagesschau veröffentlicht wurden zeigt, konnte die CDU vor allem die alteingesessenen Berliner:innen von sich überzeugen. Rund 33 Prozent der Stimmen von Menschen, die schon mindestens 20 Jahre in Berlin leben, gingen an Spitzenkandidat Kai Wegner und seine Partei. Die SPD kommt bei den Ur-Berliner:innen auf 20 Prozent, die Grünen erreichen 14 Prozent der Stimmen.
Ein entgegengesetztes Bild zeichnet das Wahlverhalten der Zugezogenen Berliner:innen: unter den Bewohner:innen, die weniger als 10 Jahre in Berlin wohnen, sind die Grünen mit 35 Prozent stärkste Kraft, gefolgt von den Linken (15 Prozent) und der CDU (13 Prozent). Ein deutliches Zeichen dafür, dass vor allem grüne und soziale Politik von den Neu-Berliner:innen bevorzugt wird. Ein großes Streitthema vor der Abgeordnetenhauswahl, war die autobefreite Friedrichstraße im Zentrum der Hauptstadt. Trotz der eher linkspolitischen Ausrichtung dieser Wähler:innengruppe scheint die bisherige SPD-Regierung unter Giffey bei den Zuzügler:innen nur wenig Anklang gefunden zu haben - die Sozialdemokraten bringen es auf “nur” etwa 11 Prozent derer Stimmen.