Dass Account-Sharing bei Video- oder Audio-Streaming-Anbietern gängig ist, ist ein offenes Geheimnis. Menschen, die mehr als drei oder vier ihrer Accounts mit anderen teilen, sind hierzulande allerdings selten, wie unsere Grafik zeigt.
Einer gemeinsamen Umfrage von YouGov und Statista zufolge gibt die große Mehrheit derjenigen Befragten, die sich Zugänge zu Streaming-Diensten teilen, die Zugangsdaten für maximal zwei Accounts weiter. Rund ein Viertel teilen drei bis vier Accounts, weitere acht Prozent geben an, mehr als fünf Accounts mit anderen Menschen zu teilen.
Laut Angaben des Plattformbetreibers Netflix wird Account-Sharing seit einigen Jahren zu einem immer größeren Problem. So sollen etwa 100 Millionen Netflix-Accounts ihre Zugangsdaten teilen. Als Reaktion darauf will der Streaming-Anbieter jetzt zusätzliche Gebühren für Account-Sharing einführen, in Kanada, Neuseeland, Portugal und Spanien wurde das Programm bereits ausgerollt. In letzteren beiden Ländern kostet jedes zusätzliche Mitglied 3,99 Euro respektive 5,99 Euro pro Monat, bei einem Premium-Account sind maximal zwei zusätzliche Mitglieder zubuchbar. Wann die Änderung in Deutschland eingeführt wird, ist derzeit noch unklar.
Audio- und Video-Streaming haben sich im vergangenen Jahrzehnt zu einem lukrativen Markt entwickelt, der den Umsatz mit physischen Tonträgern oder Kinokarten teilweise schon jetzt übertrifft. 2021 entfiel laut International Federation of the Phonographic Industry beispielweise etwa die Hälfte des Gesamtumsatzes in der Musikindustrie auf Streaming, 2019 generierte allein Netflix mit weltweit 20 Milliarden US-Dollar Umsatz die Hälfte von dem, was im selben Jahr global an den Kinokassen erwirtschaftet wurde.