In den meisten Lebensbereichen ist noch keine Gleichstellung von Frauen und Männern erreicht. So sieht es jedenfalls die Mehrheit der Schweizer Bürger:innen, wie eine Umfrage der Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten nahelegt. Diese hat mehr als 900 Schweizer:innen befragt, ob vollständige Gleichstellung in verschiedenen Aspekten bereits erreicht wurde. Unter allen abgefragten Bereichen wurde die Gleichstellung nur bei der schulischen, beruflichen und universitären Ausbildung mit eindeutiger Mehrheit als (teilweise) erreicht eingeschätzt. In der Politik und am Arbeitsplatz sehen etwa die Hälfte der Befragten vollständige oder ansatzweise Parität zwischen den biologischen Geschlechtern. Beim Thema Familie stimmten knapp 46 Prozent zu. Die wenigsten Befragten schätzen Frauen und Männern in Führungspositionen als gleichgestellt ein.
Bei der Diskussion um Gleichstellung dürfen auch private Aspekte nicht außer Acht gelassen werden. So verteilt sich die Care-Arbeit in Familien, also die Versorgung von Kindern und Senioren, größtenteils auf den weiblichen Partner. Wie die Statista-Grafik zeigt, antworteten auf die Frage, wer zuhause hauptsächlich die Fürsorge-Pflichten übernimmt, rund 56 Prozent der Frauen sie selbst. Demgegenüber stehen nur etwa zehn Prozent der Männer, die das von sich behaupten. Der größte Teil der männlichen Partner beurteilt die Last der Care-Arbeit als gleichverteilt (53,4 Prozent) - etwa 31,3 Prozent der Frauen sehen es ähnlich.