Die Corona-Pandemie hat die zivile Luftfahrt schwer getroffen und für einen deutlichen Fachkräftemangel gesorgt. Der Beruf Pilot:in ist davon jedoch weitestgehend verschont geblieben, wie die Anzahl der beim Luftfahrt-Bundesamt registrierten Lizenzen für Berufspilot:innen suggerieren. Wie die Statista-Grafik zeigt, ist die Zahl der kommerziellen Flugbefugnisse auch in den Pandemie-Jahren stetig angestiegen – im Jahr 2021 hat die Behörde etwa 17.908 Lizenzen gezählt.
Mehr als 12.000 Pilot:innen waren demnach als Verkehrsflugzeugführer:in (Airline Transport Pilot Licence, kurz ATPL) registriert. Das bedeutet, sie waren dazu ermächtigt ein gewerblich genutztes Flugzeug als verantwortliche:r Pilot:in zu fliegen. Weitere rund 5.000 Personen hatten die Berufspilotenlizenz inne (Commercial Pilot Licence, CPL). Diese Befugnis ist für Pilot:innen vorgesehen, die entgeltlich Flüge in von nur einer Person betriebenen Luftfahrzeugen vornehmen oder als Kopilot:in neben einem ATPL-Flugkapitän im Cockpit sitzen.
Im Gegensatz zu anderen Berufsgruppen der Luftfahrtbranche sind bei den Pilot:innen Nachfrage und Angebot relativ stabil geblieben. Besonders betroffen waren hingegen das Bodenpersonal an den Flughäfen sowie Servicefachkräfte. Laut einer Studie des IW Köln ist die Beschäftigung von Servicekräften im Luftverkehr zwischen 2020 und 2022 um etwa 15 Prozent zurückgegangen. Im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie fehlen also etwa 6.000 Personen in zentralen Berufen wie Check-In-Agent:in und Steward:ess.
Bis zum Jahr 2041 prognostiziert Boeings Commercial Market Outlook eine Nachfrage von rund 122.000 Pilot:innen für den europäischen Luftverkehr. Noch scheint es in Deutschland dahingehend zu keinem Engpass zu kommen, ob so bleiben wird ist allerdings schwer zu vorauszusagen. Andere Expert:innen schätzen, dass der europäischen Pilot:innenmangel bereits 2029 rund 3.900 Flugzeugführer:innen betragen wird.