2022 fanden laut der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) 791.698 Arbeitsunfälle statt, 1,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Einen leichten Anstieg verzeichneten die Unfälle auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause, hier waren es mit 173.069 etwa 1,3 Prozent mehr als 2021. Wie unsere Grafik zeigt, werden im Allgemeinen Jahr für Jahr weniger Arbeits- und Wegeunfälle gemeldet – mit einem Ausreißer.
Von 2020 auf 2021 hatte sich der Abwärtstrend bei meldepflichtigen Unfällen kurz umgekehrt, was sich unter anderem auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie und den dadurch ausgefallenen Arbeitsstunden im ersten Pandemiejahr zurückführen lässt. Laut DGUV gingen die Unfallzahlen in Gastronomie und Gastgewerbe um 40 Prozent zurück, im unter anderen Museen, Fitnessstudios und Zoos enthaltenden Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung fielen sie um 27 Prozent. Durch das Anlaufen der Impfkampagnen Ende 2020 konnten 2021 wieder mehr Deutsche regulär ihrer Arbeit nachgehen, was zu einem erneuten Anstieg der Unfälle führte. Klammert man 2020 aus, ist also ein Rückgang der gemeldeten Unfälle erkennbar.
Die Todesfälle im Rahmen von Arbeits- und Wegeunfällen bleiben seit 2018 relativ konstant zwischen 620 und 660 Fällen pro Jahr. Hier stellt 2021 ein Ausreißerjahr dar. Laut der DGUV lässt sich der Rückgang 2022 auf weniger Todesfälle bei während ihrer Reha-Behandlung versicherten Menschen zurückführen. "Die Unfallzahlen lagen im vergangenen Jahr weiter unter denen aus der Vor-Coronazeit. Es ist noch zu früh, um abzuschätzen, ob dies eine erfreuliche dauerhafte Entwicklung ist – zum Beispiel aufgrund der vermehrten Arbeit im Homeoffice", kommentierte Dr. Stefan Hussy, Hauptgeschäftsführer der DGUV, die noch vorläufigen Zahlen.