Die Nutzung gentechnisch veränderter Pflanzen (gv-Pflanzen) in der EU ist zuletzt rückläufig und verzeichnet einen deutlichen Einbruch im Jahr 2022. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Daten der Internetplattform transgen.de. Der Anbau konzentriert sich transgen.de zufolge auf den Anbau von Bt-Mais MON810 in Spanien. Dieser Mais ist derzeit die einzige für den Anbau in der EU zugelassene gv-Pflanze.
Gegenüber 2013 wächst nur noch halb so viel Bt-Mais auf spanischen Feldern, der Anteil an der gesamten Maisproduktion Spaniens ist laut Angaben von transgen.de von etwa 30 auf 21,3 Prozent gesunken. Bezogen auf die gesamte Anbaufläche von Mais in der EU liegt der gv-Mais-Anteil laut transgen.de bei etwa einem Prozent.
Die Lage könnte sich jedoch bald ändern: Die EU will laut transgen.de einen neuen Rechtsrahmen schaffen für Pflanzen, die „durch gezielte Mutagenese und Cisgenese“ gewonnen werden. Gemeint seien damit vor allem die Gen-Schere CRISPR/Cas und andere Verfahren der Genom-Editierung. Noch immer fallen solche Pflanzen unter das seit 20 Jahren geltende Gentechnik-Recht. De facto bedeutet das laut transgen.de ein Anbau- und Anwendungsverbot.
Die EU-Kommission will nun die Gentechnik-Gesetze an den wissenschaftlichen und technischen Fortschritt anpassen und so Innovationen in der Landwirtschaft ermöglichen – nach eigenen Angaben ohne dabei das „hohe Schutzniveau für die Gesundheit von Mensch und Tier sowie für die Umwelt“ aufzugeben.