Im Juni ist die Inflation im Euroraum auf 5,5 Prozent gesunken. Das ist der niedrigste Wert seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und der daraus resultierenden Energiepreiskrise und liegt zudem 0,4 Prozentpunkte unter dem Wert von Februar 2022. Am meisten zur Inflation beigetragen hatten im Juni Lebensmittel inklusive Alkohol und Tabak sowie Dienstleistungen. Wie unsere Grafik auf Basis von Eurostat-Daten zeigt, hat sich der makroökonomische Indikator nicht in allen großen Volkswirtschaften der Europäischen Union gleich entwickelt.
Hatten die Niederlande beispielsweise im Herbst 2022 mit einer Inflation von zweitweise über 15 Prozent zu kämpfen, lag das Land im Juni mit einer Inflationsrate von 6,4 Prozent diesbezüglich noch hinter Deutschland (6,8 Prozent) und Italien (6,7 Prozent). Deutlich besser erholt hat sich Spanien, das seine Inflation zwischen Februar und März 2023 um gut die Hälfte auf 3,1 Prozent senken konnte.
Ein Mittel im Kampf gegen die Inflation ist die Anhebung von Leitzinsen durch die jeweiligen Zentralbanken. Entsprechend verfolgen sowohl die Europäische Zentralbank als auch die US-amerikanischen Federal Reserve und die Bank of England derzeit deutliche Erhöhungskurse. Die EZB hat ihren Leitzins am 27. Juli auf 4,25 Prozent festgelegt, das obere Ende der Zinsspanne der Fed liegt seitdem bei 5,5 Prozent.