In den aktuellen Wahlumfragen zur Bundestagswahl schneidet die Alternative für Deutschland (AfD) derzeit besonders stark ab. Bei dem Institut Infratest Dimap kommt die AfD bei der letzten Umfrage von vergangenem Freitag (04.01.2023) auf einen Anteil von 22 Prozent und liegt damit acht Prozentpunkte vor der SPD. Noch vor einem Jahr lag die AfD lediglich bei 15 Prozent, wie die Statista-Animation veranschaulicht. Die Union führt derzeit mit 31 Prozent weiter mit großem Abstand vor allen anderen Parteien. Die Grünen kommen derzeit auf 13 Prozent der Stimmenanteile und haben in den vergangenen Wochen etliche Prozentpunkte verloren. Die FDP würde derzeit fünf Prozent der Stimmen erhalten, hier ist kaum Bewegung in den Umfrageergebnissen. Die Linke ist im vergangenen Dezember sogar auf drei Prozent abgefallen und liegt zuletzt bei 4 Prozent.
Die AfD profitiert Medienberichten zufolge von der angespannten politischen und wirtschaftlichen Lage. Die Partei schneidet dabei traditionsgemäß in Ostdeutschland besser ab als in Westdeutschland. Im Osten hat sie auch eine stärkere Mitgliederbasis. Zuletzt geriet die AfD öffentlich stark in die Kritik: Einer Veröffentlichung des Recherchenetzwerks Correctiv zufolge planen Neonazis und Politiker der AfD in Deutschland die „Ansiedlung von Ausländern rückabzuwickeln“. Konkret sind damit "Asylbewerber, Ausländer mit Bleiberecht – und 'nicht assimilierte Staatsbürger' gemeint. Allein die ersten beiden Gruppen umfassen laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes 13 Millionen Menschen.
Mit der Sonntagsfrage ermittelt Infratest Dimap seit 1997 zwischen den Wahlen die aktuelle politische Stimmung in Deutschland. Das Institut stellt hier hierzu regelmäßig mindestens 1000 Bundesbürgern die Frage: „Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?“ Zur Aussagekraft der Sonntagsfrage macht Infratest Dimap folgende Anmerkungen: "Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt damit gleichsam einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich."