Im Jahr 2022 fand das Oktoberfest zum ersten Mal nach zweijähriger Corona-Pause wieder auf der Theresienwiese in München statt. Von den insgesamt 5,7 Millionen Besucher:innen wurden während des zweiwöchigen Volksfests etwa 5,6 Millionen Maß Bier konsumiert, was einem deutlichen Rückgang des Pro-Kopf-Bierkonsums im Vergleich zu 2019 entspricht. Nicht-alkoholische bayerische Spezialitäten zu probieren steht bei den Deutschen bei einem Oktoberfestbesuch dagegen hoch im Kurs.
Laut einer gemeinsamen Umfrage von Statista und YouGov würden 27 Prozent der Befragten bei einem Wiesnbesuch auf jeden Fall bayerische Kulinarik wie Weißwurst, Brezen und Kartoffelsalat probieren wollen, 40 Prozent würden selbiges eher tun. Auch der Festzeltbesuch stünde bei 55 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen eher oder definitiv auf dem Programm. Immerhin 46 Prozent könnten sich vorstellen, eine Maß zu trinken, während das Fahren mit Fahrgeschäften, ein elementarer Bestandteil der meisten Volksfeste, noch von 42 Prozent in Betracht gezogen wird. Das Tragen traditionaller Tracht wie eines Dirndls ist hingegen für einen Großteil der Befragten kein Thema. 19 Prozent würden darüber nachdenken und nur 12 Prozent definitiv entsprechende Kleidung beim Besuch der Wiesn tragen.
Laut einer Studie des Interessenverbands Deutscher Schaustellerbund e.V. aus dem Jahr 2018 gab es in Deutschland zum Erhebungszeitpunkt fast 10.000 Volksfeste unterschiedlicher Größenordnungen, auf denen Besucher:innen laut Hochrechnungen geschätzte fünf Milliarden Euro ausgaben. Neben dem Oktoberfest waren vor Beginn der Pandemie der Freimarkt in Bremen, die Größte Kirmes am Rhein in Düsseldorf und die Cranger Kirmes in Herne die meistbesuchten Volksfeste der Bundesrepublik.