An deutschen Schulen unterrichten immer mehr Lehrkräfte ohne anerkannte Lehramtsprüfung. Das veranschaulicht die Statista-Infografik für den Zeitraum von 2011 bis 2021 auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamts. Demnach lag der Anteil der Lehrkräfte ohne Lehramtsprüfung 2011 bei 5,9 Prozent – 2021 hingegen bereits bei 8,6 Prozent. Damit hat jede zwölfte Lehrkraft an allgemeinbildenden Schulen keine oder keine anerkannte Lehramtsprüfung abgelegt. Noch höher ist der Anteil an beruflichen Schulen. Hier stieg er im genannten Zeitraum von 12,6 Prozent auf 20,8 Prozent.
Bei den Lehrkräften ohne anerkannte Lehramtsprüfung handelt es sich um so genannte Seite- und Quereinsteiger. Als Seiteneinsteiger bezeichnet man Personen, die über kein abgeschlossenes Lehramtsstudium verfügen und die ohne das Absolvieren des eigentlichen Vorbereitungsdienstes (Referendariat) in den Schuldienst übernommen werden. Bei Quereinsteigerinnen und -einsteigern besteht im Gegensatz dazu die Pflicht eines Referendariates.
Ein Grund für die Entwicklung ist der Lehrermangel in Deutschland. Trotz des hohen Bedarfs an ausgebildeten Lehrkräften ist die Zahl der Lehramtsabsolventen mit Master- oder Staatsexamensabschluss allerdings rückläufig. Auch die Zahl der Studienanfänger (1. Fachsemester), die ein Lehramtsstudium im Bachelor- oder Staatsexamensstudium beginnen, ist im vergangenen Jahr gesunken.
Der Deutsche Bildungsserver hat im Juli 2022 ein Informationsportal gestartet für alle, die sich für den Lehrerberuf interessieren. Auf dem Portal Lehrer*in werden können die Interessenten ihre präferierten Schulformen und gewünschten Bundesländer eingeben und werden dann direkt zu den entsprechenden Informationen weitergeleitet.