Trotz des erwiesenermaßen positiven Einflusses von “gender-affirming care” auf Transpersonen, überwiegt die Akzeptanz für die Maßnahmen nicht in allen Ländern gleichermaßen. Ipsos hat im Rahmen ihres LGBT+ Pride Surveys 2023 mehr als 22.000 Menschen weltweit befragt, ob Transgender-Teenager mit Zustimmung der Erziehungsberechtigten die Möglichkeit haben sollten, Zugang zu “gender-affirming care” zu erhalten. Geschlechtsangleichende Operationen sind bei der Befragung allerdings ausgenommen, da diese nur in den seltensten Fällen an minderjährigen vorgenommen werden.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Befragten in Thailand am offensten für die Behandlungen sind – 75 Prozent der dortigen Umfrageteilnehmer:innen haben zugestimmt. Auch in Deutschland sind mehr als die Hälfte der Befragten dafür Transgender-Teenagern den Zugang zu diesen Maßnahmen zu ermöglichen, etwa 28 Prozent lehnen dies jedoch ab. Ungarn ist das einzige unter den 30 in der Umfrage enthaltenen Ländern, in dem die Ablehnung der “gender-affirming care” überwiegt. Rund 48 Prozent der Befragten stimmten nicht zu, 16 Prozent waren sich diesbezüglich unsicher und etwa 36 Prozent sind für einen Zugang zu den Maßnahmen, sofern die Eltern zustimmen.
Der Begriff “gender-affirming care” umfasst nach Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) soziale, psychologische und auch medizinische Maßnahmen, um die Geschlechtsidentität einer Person zu unterstützen und zu bekräftigen, wenn diese mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht in Konflikt steht. Durch beispielsweise Beratung, Hormonersatzbehandlung oder auch geschlechtsangleichende Operationen kann Transgender-Personen geholfen werden, ihr Leben mit ihrer Geschlechtsidentität in Einklang zu bringen.