Seit dem Terrorangriff der Hamas auf israelische Zivilisten und dem darauf folgenden Beginn des Einsatzes der Israel Defence Forces in Gaza hat die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus 202 verifizierte antisemitische Vorfälle gezählt. Die Taten können zu 64 Prozent keinem politischen Hintergrund zugeordnet werden. Dennoch sind sich viele Politiker:innen und Journalist:innen darin einig, dass dieser Antisemitismus vor allem von Menschen mit Migrationshintergrund ausgeht.
Indes zeigt der Blick in die Hasskriminalitäts-Statistik des Bundesinnenministeriums, dass zwischen 2001 und 2022 nur eine Minderheit der antisemitischen Täter:innen im Bereich "Ausländische Ideologien" und "Religiöse Ideologien" (bis 2016 "politisch motivierte Kriminalität Ausländer") zu finden waren. Für die Mehrheit der Delikte sind dagegen laut Einschätzung der Behörden Täter:innen aus dem rechten Spektrum verantwortlich, wie der Blick auf die Statista-Grafik zeigt.
Zahlreiche Kritiker:innen zweifeln allerdings die Aussagekraft der Statistik zur politisch motivierten Kriminalität an, wie beispielsweise auf auf tagesschau.de nachzulesen ist. Dabei geht es einerseits darum, dass die Statistik nur die bekannt gewordenen Taten abbildet. Andererseits heißt es, dass die Polizei die Delikte nicht immer korrekt zuordnen würde. Laut einem Bericht der FAZ wurden viele Straftaten bislang sogar automatisch der Kategorie "Rechts" zugeordnet.