Das isländische Dorf Grindavik wurde aufgrund eines drohenden Vulkanausbruchs evakuiert. In den vergangenen Wochen hatte es in dem Ort vermehrt Erdbeben gegeben, Risse haben sich auf den Straßen und Hauswänden aufgetan. Ob die Einwohner:innen in naher Zukunft in das Dorf zurückkehren können ist unsicher. Damit zählen die knapp 4.000 Bewohner:innen von Grindavik zu den durch geophysikalische Katastrophen vertriebenen Menschen.
Wie die Statista-Grafik mit Daten des Internal Displacement Monitoring Centre (IDMC) zeigt, mussten zwischen 2012 und 2022 jährlich im Schnitt 1,4 Millionen Menschen ihre Heimat wegen Erdbeben, Erdrutschen oder Vulkanaktivität verlassen. Besonders groß war die Anzahl der Binnenvertriebenen im Jahr 2015, wo allein in Nepal (Gorkha-Erdbeben) durch ein schweres Erdbeben der Magnitude 7,8 etwa 2,6 Millionen Menschen heimatlos wurden.
Im vergangenen Jahr wurden mit schätzungsweise 800.000 Personen vergleichsweise wenige Menschen durch geophysikalische Katastrophen vertrieben. Für das Jahr 2023 erwarten die Expert:innen jedoch Rekordzahlen. Laut Medienberichten sind rund 8,8 Millionen Menschen von den Folgen der schweren Beben in der Türkei und Syrien im Frühjahr betroffen. Der Sachschaden wird auf rund 34,2 Milliarden US-Dollar geschätzt. Mit dem Erdbeben in Haiti 2010 und dem Tōhoku-Erdbebens 2011, zählt es zu den verheerendsten geophysikalischen Katastrophen der letzten 20 Jahre.